Zur Kita-Konzeption

Zielgruppe der Masorti Kitas sind "jüdische Familien, die sich für ihre Kinder eine Umgebung wünschen, in der Judentum als Selbstverständlichkeit gelebt wird und unterschiedliche kulturelle Herkünfte als Bereicherung und kommunikative Herausforderung betrachtet werden."

Jüdische Bildung und Erziehung

Jüdische Erziehung zielt zentral auf die Vermittlung einer jüdischen Identität, die sich als dialogfähig mit anderen jüdischen Identitäten und damit als an sie anschlussfähig erweist. Existentiell für die jüdische Gemeinschaft waren
und sind die Gesprächsfähigkeit mit und der Respekt vor Anderen. Grundlegend hierfür sind der Erwerb jüdischer Bildung und sozialer Kompetenzen. Eine lebendige Religion wie auch Tradition und Kultur wird empfangen und nicht "gelehrt". - In unserem Kita-Alltag erfahren und verinnerlichen die Kinder eine Eingebundenheit in die jüdische Tradition u. a. durch
- unsere wöchentliche Kabbalat Schabbat Feier
- das Feiern und Gestalten jüdischer Feste
- das Sprechen von Berachot
- den Umgang mit Kaschrut
- die Vermittlung jüdischer Begriffe und Symbole
- die Auseinandersetzung mit jüdischen Werten
- das Erzählen von Geschichten aus Tanach und Midrasch
- den Umgang mit rituellen Gegenständen
- den Besuch der Rabbinerin und in der Synagoge

Unsere Erziehungshaltung

Unsere Erziehungshaltung beruht auf dem jüdischen Menschenbild und jüdischer Ethik:
- der Einzigartigkeit jedes Menschen
- seiner hohen Würde als Partner/-in Gottes
- der Verpflichtung zu "gutem" Handeln/ gerechtem Tun für die Schöpfung (betont werden: Bewusstsein - Verantwortung - Rechenschaft)
- Willensfreiheit und Autonomie
- Gemeinschaft ("Alle Israeliten bürgen füreinander")
- Nächstenliebe
- dem Prinzip fortlaufender Offenbarung und progressiver Halacha

Unsere pädagogische Arbeit

Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an der individuellen Entwicklung der Kinder und integriert verschiedene methodische Ansätze: Systemische- und Interkulturelle Pädagogik, Situationsansatz und Erlebnispädagogik. Sie ist an den sechs Bildungsbereichen des Berliner Bildungsprogramms (Gesundheit, Soziales und kulturelles Leben Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien, Kunst: Bildnerisches Gestalten, Musik, Theaterspiel, Mathematik, Natur - Umwelt - Technik) ausgerichtet. Die Bildungsbereiche werden durch

allgemeine und jüdische Inhalte vermittelt. Bei der Auswahl unseres Spiel- und Lernmaterials und im Umgang mit den Kindern ist uns die Gleichberechtigung der Geschlechter ein zentrales Anliegen. Mädchen und Jungen nehmen an der religiösen Praxis gleichberechtigt teil und werden allgemein dabei unterstützt und ermutigt, rollenstereotypes Verhalten zu durchbrechen. Leitung und Team legen Wert auf eine familiäre, wertschätzende Atmosphäre und guten Kontakt zu den Eltern und der Nachbarschaft, zu der weitere Kinder- und Jugendeinrichtungen gehören.

Zweisprachigkeit

Zweisprachigkeit in den Gruppen und individuelle Sprachförderung bilden einen besonderen Schwerpunkt: erklärtes Bildungsziel bei Schuleintritt ist die fliessende Zweisprachigkeit eines jeden Kindes (je nach Gruppenzugehörigkeit: Deutsch-Hebräisch oder Deutsch-Englisch).
Die Sprachen werden erfahren
- als Umgangssprache durch die Mitarbeiter/-innen
- in Liedern, Fingerspielen, Büchern usw.
- im religiösen Bereich
In jeder Gruppe sind zwei Bezugserzieher/-innen beschäftigt, die mit den Kindern jeweils in seiner/ ihrer Muttersprache kommunizieren.
Durch unsere Mitgliedschaft im Verein für frühe Mehrsprachigkeit sind wir über Aktuelles im Bereich Mehrsprachigkeit informiert.

Ernährung

Unsere Küche ist koscher milchig mit Fisch. Wir verwenden BIO-Produkte.
Das Ernährungskonzept entspricht den Richtlinien für eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung von Kindern - "Optimierte Mischkost" entwickelt vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und dem Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund.
Die Kaschrut-Regeln finden Sie hier.


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