Partizipativ, gleichberechtigt für Männer und Frauen, ein Ort für Kinder, und regenbogenbunt, Teil der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und der Masorti Strömung innerhalb des Judentums zugehörig. Wo auch immer ihr auf eurem eigenen jüdischen Weg seid – wir sind ein Ort zum Beten, Feiern, Lernen, und freuen uns immer über schon bekannte und neue Menschen, um dies gemeinsam zu tun.
Unsere Schabbatgottesdienste
Unsere Schabbatgottesdienste in der Synagoge Oranienburger Straße finden am Freitagabend um 19.00 Uhr (im Winter um 18.00 Uhr) und am Samstagmorgen um 10.00 Uhr statt.
Jüdische Gäste aus dem In- und Ausland sind jederzeit herzlich willkommen, bei größeren Gruppen bitten wir um vorige Anfrage. Für nichtjüdische Interessierte bieten wir regelmäßig einen „offenen Schabbat“ an – bitte schreibt uns mit einer Vorstellung und warum ihr uns besuchen wollt.
Nach den Gottesdiensten am Freitagabend und am Schabbatmorgen machen wir zusammen Kiddusch, mit einem anschließenden Essen. Bitte kommt dazu – es ist eine gute Gelegenheit, einander kennen zu lernen!
Natürlich finden auch zu den Feiertagen Gottesdienste und andere Aktivitäten statt – falls Ihr sie nicht hier auf der Webseite findet, gerne nachfragen unter rabbinat.ederberg (at) jg-berlin.org.
Unsere Synagoge findet ihr im dritten Stock des Gebäudes. Im Regal am Eingang gibt es Siddurim (Gebetbücher) auf Hebräisch mit Deutsch, Englisch oder Russisch, Chumaschim mit den Texten der Tora und der Haftara, sowie Tallitot und Kippot.
Bitte lasst uns wissen, ob ihr eine Jahrzeit habt oder aus einem anderen besonderen Anlass kommt, woher ihr kommt und was euch heute zu uns bringt – wir freuen uns, euch kennenzulernen!
Partizipativ
Unsere jüdischen Lebenswege sind vielfältig. Wir kommen mit unserer je eigenen Geschichte und unser eigenes Judentum entwickelt sich weiter. Wo auch immer ihr euch selbst seht, die Synagoge ist ein Ort, an dem ihr willkommen seid und euch hoffentlich bald zuhause fühlt.
Unsere Gottesdienste gestalten wir gemeinsam, Mitglieder und Gäste beten vor und lesen Tora und Haftara. Wenn ihr euch aktiv beteiligen wollt, sagt Bescheid.
Wenn ihr mit dem Ablauf der Gottesdienste nicht vertraut seid, helfen wir gerne.
Als lernende Gemeinschaft sind wir sehr interessiert zu hören, welche Themen euch begeistern und worüber ihr gerne etwas lernen oder lehren wollt. Wir haben regelmäßig Schiurim (Workshops).
Gleichberechtigt
Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Gottesdienst war der wesentliche Wunsch bei der Gründung unserer Synagoge. Wir sitzen gemischt und alle beteiligen sich gleichermaßen. Jüdinnen und Juden sind eingeladen, während des Morgengottesdienstes einen Tallit zu tragen. Wenn man zur Tora aufgerufen wird oder vorbetet, ist das Tragen eines Tallit Pflicht.
Das Tragen einer Kopfbedeckung ist für Männer Pflicht, Frauen sind eingeladen, es zu tun.
Da das Hebräische eine sehr gegenderte Sprache ist, klingt der Aufruf zur Tora für Männer und Frauen unterschiedlich – bitte sagt uns Bescheid, wenn ihr genderneutral aufgerufen werden wollt.
Ein Ort für Kinder
Stimmen der Kinder während des Gottesdienstes zu hören zaubert ein Lächeln auf die Gesichter, und es ist uns wichtig, dass sie sich in der Synagoge wohl und zu Hause fühlen.
Wenn die Kinder eine Pause brauchen, gibt es nebenan einen Raum mit Büchern und Spielzeug, welches die Kinder dann auch gerne mit in den Synagogenraum bringen dürfen. Auch für Essenspausen und zum Stillen ist dieser Raum gedacht.
Kinder beteiligen sich beim Ausheben der Tora am Schabbat Morgen, und wir bieten an Schabbat und Feiertagen Kindergottesdienste und andere Aktivitäten für sie an.
In allen Farben des Regenbogens
Die Vielfalt in unserer Gemeinde ist für uns eine Quelle der Bereicherung, und Familien in unterschiedlichsten Formen gehören zu uns.
Zu unserer Synagogenfamilie gehören alle, die Teil einer jüdischen Familie sind, unabhängig von ihrem eigenen religiösen Hintergrund. Die Perspektiven und Beiträge nichtjüdischer Eltern und Partner:innen sind wertvoll für uns.
Wenn Ihr also bei uns ein wichtiges Ereignis eures Lebens feiert, sind Eure nichtjüdischen Familienangehörigen und Freundinnen und Freunde herzlich willkommen.
Unsere Rabbinerin freut sich darauf, mit euch über „Smachot“ zu sprechen, Brit Mila, Simchat Bat, Bar- und Bat Mizwa, Chuppa und vieles mehr. Tradition und Erneuerung bei der Gestaltung dieser Feiern sind für uns selbstverständlich und wir feiern gerne mit euch!
Teil der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Unsere Synagoge ist Teil der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, unter deren Dach sich acht Synagogen befinden. Die Gemeinde ist Trägerin mehrerer Schulen und betreibt auch Friedhöfe und andere Einrichtungen. Wir freuen uns, dass wir Teil dieser Einheitsgemeinde mit ihrer innerjüdischen Vielfalt sind.
Unsere Synagoge ging aus einer Gruppe hervor, die gleichberechtigte, partizipative Gottesdienste organisierte. Seit 1998 treffen wir uns in diesen Räumen. Seit 2007 ist [Rabbinerin Gesa S. Ederberg] unsere Rabbinerin.
Masorti
Wir leben unsere gemeinsame jüdische Tradition und machen sie für heute relevant.
Während wir den jüdischen Weg und die Lebensweise jedes Einzelnen achten, halten wir in unseren gemeinsamen Räumen Schabbat und Kaschrut gemäß der Masorti Halacha ein. Bitte sprecht uns bei Fragen an.
Mitglieder von Masorti Gemeinden aus der ganzen Welt werden Siddurim und Chumaschim wiedererkennen, und sich auch sonst bei uns besonders zuhause fühlen.
Unsere Rabbinerin Gesa S. Ederberg ist Gründerin von Masorti Deutschland und Mitglied der International Rabbinical Assembly of Conservative/Masorti Rabbis, deren Vizepräsidentin sie 2024 ist. Ordiniert wurde sie am Schechter Rabbinical Seminary in Jerusalem.
Mitmachen
Wir freuen uns darauf, euch kennenzulernen und würden gerne hören, was ihr von eurer Synagogengemeinde erwartet und wie ihr euch beteiligen könnt und wollt.
Unterstützen
Spenden aus den USA
Verschiedene Möglichkeiten findet ihr bei unserer internationalen Dachorganisation Masorti Olami.
Andere Länder
Bitte kontaktiert uns, wenn ihr aus einem anderen Land spenden möchtet.
Kontakt
Rabbinerin Gesa S. Ederberg erreicht ihr unter
ederberg [at] masorti.de
Um einen Termin zu vereinbaren oder für andere Fragen wendet euch gerne per Email oder telefonisch an die Sekretärin der Rabbinerin:
rabbinat.ederberg [at] jg-berlin.org oder +49 30 88028 253
Wenn ihr Gottesdienste anderswo in Deutschland sucht, unsere Siddurim (Gebetbücher) erwerben wollt, oder Interesse habt, selbst einen Masorti Minjan zu gründen, meldet euch gerne bei uns.
Die Geschichte des Synagogengebäudes
Die im maurischen Stil errichtete Neue Synagoge wurde 1866 eingeweiht. Sie war die größte Synagoge in Deutschland, und ihre 3.200 Plätze wurden von der wachsenden jüdischen Gemeinde dringend benötigt. Die Gottesdienste wurden nach dem „Neuen Ritus“ abgehalten, mit Orgel und Chor, eigens komponierter Musik und einem eigenen Gebetbuch. Der architektonische Stil des Gebäudes selbst war ein klares Bekenntnis der Jüdischen Gemeinde, dass sie sich als stolzer Teil der deutschen Gesellschaft und Kultur fühlte.
Bis 1940 amtierten hier berühmte Rabbiner und Kantoren, darunter Louis Lewandowski, Abraham Geiger, Alfred Jospe, Ignaz Maybaum, Moshe Nussbaum und Melwin Warschauer. Auch Regina Jonas, die erste Rabbinerin, die 1935 durch den Liberalen Rabbinerverband ordiniert wurde, hielt hier Vorträge und amtierte bei Gottesdiensten (wenn auch nicht im großen Synagogenraum).
Während der Reichspogromnacht im November 1938 wurde das Gebäude durch den örtlichen Polizeibeamten Wilhelm Krützfeld, der die Nazis hinauswarf, vor größeren Schäden bewahrt, wurde aber später von den Nazis entweiht und beschlagnahmt und durch alliierte Bombenangriffe fast zerstört.
Nachdem ein Großteil des einst imposanten Bauwerks in Trümmern lag, ließ die DDR 1958 die Überreste des Synagogenraums abreißen, so dass nur noch die Fassade und die Vorräume als Mahnmal erhalten blieben. Mit den Renovierungsarbeiten wurde 1988, kurz vor dem Fall der Mauer, begonnen. Der große Synagogenraum wurde dabei nicht rekonstruiert, sondern als offener Gedenkraum hinter dem Gebäude gestaltet. Mit ihrer goldenen Kuppel und der kunstvollen Fassade ist die Synagoge heute wieder ein Wahrzeichen, das in ganz Berlin zu sehen ist. 1995 wurde das Gebäude als Museum und Archiv wiedereröffnet.
Wir empfehlen sehr, das Museum im Haus zu besuchen, um mehr über diesen Ort und die Nachbarschaft zu erfahren. Weitere Informationen auf der Website des Museums centrumjudaicum.de.
Heute befinden sich im Gebäude außerdem die Verwaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, ein großes Archiv – und unsere Synagoge.